Neue Rubrik „Windfang“ auf unserer Homepage

Unsere neue Rubrik „Windfang“ ist eine Sammlung von Informationen rund um das Thema Windenergie in Borchen. Das Thema Windkraft wird in Borchen kontrovers und zunehmend auch emotional geführt. Zur polarisierten Diskussion gehören allzu oft „Grauzonen“ und sogenannte „Fake-News“. Unser Ziel ist es, die Emotionen an den Gegebenheiten und Fakten auszurichten und so eine positive Entwicklung in Borchen voranzubringen. Dazu haben wir Fakten und Infos zusammengestellt, auf deren Basis ein sachlicher Diskurs möglich ist. 

Aktuell befassen wir uns dort mit den folgenden Themen:

  • Rolle und Standpunkt der Grünen in Borchen: Die Windkraft stellt im Rahmen der Energiewende eine bedeutende Säule der zukünftigen Energieversorgung dar. Um den Ausbau der Windenergie zu steuern, hat sich die Gemeinde und auch wir Jahr für Jahr mit der Flächennutzungsplanung für Windenergieanlagen beschäftigt. Leider konnten die Pläne nicht vor Gericht standhalten. Die Lehre daraus lautet für uns: Eine wirkliche Rechtssicherheit ist aktuell auf diese Weise nicht zu erreichen. Aufgrund dieser Vorgeschichte, begrüßen die Grünen den Weg, der nun eingeschlagen werden soll. Der Bürgermeister ist vom Rat beauftragt, Gespräche mit den Betreibern aufzunehmen, um Handlungsmöglichkeiten auszuloten. Konflikte werden nur gelöst, wenn man sich auf den Weg macht und miteinander spricht.  Erst im Anschluss daran gilt es im Rat zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Auch wir wünschen uns für Borchen keinen ungeregelten Ausbau der Windkraft. Im Idealfall lassen sich die Ergebnisse der Gespräche in eine neue Planung einbauen.
  • Energie mit Zukunft:Zur konsequenten Einsparung von CO2 gehört der Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Paderborner Hochfläche und somit auch Borchen sind aufgrund der vorhandenen Windhöffigkeit in einem besonderen Fokus gerückt. Wir brauchen regionale Maßnahmen einer klimafreundlichen Energieversorgung.
  • Vorurteile zur Windkraft: Es ist gut und richtig, dass wir uns auch leidenschaftlich mit dem Thema Windkraft auseinandersetzen. Immer wieder kursieren pseudo-wissenschaftliche Abhandlungen, die bewirken sollen, die Windkraft in Misskredit zu bringen. Häufig halten die aufgestellten Behauptungen einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.Manches Mal hilft aber schon der gesunde Menschenverstand, um Zweifel an besonders abenteuerlichen Thesen zu bekommen. Eine gute und fundierte Übersicht mit Antworten auf gängige Vorurteile liefert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
  • Rolle des Vereins „Gegenwind Borchen“ und der „Vernunftkraft e.V.“: Eigentlich sollten Gegenwind Borchen und die SPD-Borchen (die in Teilen in Personalunion auftreten) ähnliche Ziele verfolgen: Gegenwind Borchen nennt als eigenes Selbstverständnis den Umwelt- und Landschaftsschutz und ist laut Homepage im Grunde Befürworter von Windenergie. Die Bundes-SPD geht noch weiter und sieht Windkraft als zentrales Mittel, dem Klimawandel zu begegnen. Vernunftkraft ist die Vereinigung vieler deutscher Bürgerinitiativen, die sich gegen den Ausbau der Windkraft stellen. Die Kontaktperson von Gegenwind Borchen ist zugleich stellvertretender Vorsitzender von Vernunftkraft OWL. Spätestens seit einer Veröffentlichung im „Der Spiegel“  ist aber klar, dass die Absichten der Vernunftkraft keineswegs nur ehrenvoll sind. Der Artikel benennt zahlreiche Anhaltspunkte, dass der Verein von Lobbyisten der deutschen Schwerindustrie und in Teilen auch von Rechtspopulisten unterwandert ist. Im Vorfeld der erneuten Behandlung des Themas Windkraft im Rat der Gemeinde Borchen im März 2021, schickte der stellvertretende Vorsitzende von Vernunftkraft OWL – zugleich Borchener Bürger und SPD-Mitglied – und andere seiner Mitstreiter den Ratsmitgliedern mehrere E-Mails, die bei uns Zweifel an der Seriosität des Vereins haben aufkommen lassen. Darin wird u.a. auf Atomkraft als klimaneutrale Alternative hingewiesen, behauptet dass Windräder die Atmosphäre weiter aufheizen oder der Klimawandel als solches gleich ganz geleugnet.
  • Borchen: Aktuelle Umfragen: Verschiedene örtliche Vernunftkraft-Aktivisten sind zugleich Mitglieder der Borchener SPD. Die Ambition einer jeden Partei ist natürlich immer, den Willen der Bevölkerung bzw. der Wähler*innen zu genügen. Nur was ist eigentlich die Meinung der Borchener*innen beim Thema Windkraft? – Viele jüngere Umfragen deuten auf hohe Akzeptanz bzw. Toleranz in der Bevölkerung hin (Forsa, election.de). Entgegen der Ergebnisse der Profis rief die Borchener SPD eine eigene Umfrage auf ihrer Homepage ins Leben.  Die mit Suggestivfragen gespickte Erhebung ist objektiv betrachtet nichts anderes als das Stimmungsbild von Menschen, die dort ihre ablehnende Haltung bestätigt haben, was sich entsprechend im Ergebnis widerspiegelt. Obwohl dies weit weg ist von den Maßstäben solider Meinungsforschung, wird die Umfrage immer wieder in Sitzungen und in der örtlichen Presse zitiert um die „wahre“ Meinung der Borchener Bürger*innen aufzuzeigen.
  • Kommunale Selbstverwaltung: Sicherlich lässt sich feststellen, dass auf unserem Gemeindegebiet bereits relativ viele Anlagen stehen und sich weitere in Planung befinden. Aber das ist in erster Linie den Umständen vor Ort geschuldet und führt dazu, dass bei Zahl der Anlagen die Standardabweichung zum allgemeinen Durchschnitt an Hotspots wie Borchen hoch ist. Eine festgeschriebene Deckelung für Windkraftanlagen gibt es derzeit nicht. Wer den Eindruck vermitteln will, dass die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes alleine das Ergebnis eines kommunalen Stimmungsbildes ist, der irrt. Die kommunale Hoheit endet da, wo übergeordnete Gesetze diese einschränken.
  • Keine weitere Spaltung durch Populismus in Borchen: Seit Antritt des neuen Bürgermeisters Uwe Gockel ist im Rat der Gemeinde Borchen wieder eine deutlich ruhigere und sachorientiertere Diskussionsatmosphäre eingezogen. Der neu eingeschlagene Weg, der in der Sitzung des Rates im März 2021 (ohne die Zustimmung der SPD und AFD) beschlossen wurde, ist zunächst einmal ein Versuch von Bürgermeister und Verwaltung, die Gespräche mit den Betreibern überhaupt und erstmalig zu führen. Dies ist ein legitimer Versuch, Grundlagen für eine zukünftige Lösung und Planung zu erarbeiten. Wer den Begriff der Heimat und seiner Unversehrtheit immer wieder in den Mittelpunkt stellt, muss auch erkennen, dass der Erhalt unserer Natur und Umwelt, ebenso wie Wohlstand und Lebensqualität nicht ohne Veränderungen erhalten werden können.  Das ist ein komplexer Prozess des Aushandelns, den wir gemeinsam zu führen haben.

Unser Appell: Zurück zu einer sachlichen Diskussion, bei der die Suche nach einer Lösung im Vordergrund steht!

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